Unser Konzept

 

 

 

Wenn ich “meinen” SALON sage, meine ich “unseren” SALON. Ein so wunderbarer Abend für ca. 40-70 geladene Gäste – je nach Thema mit gesetztem Diner oder Buffet - in der eigenen Wohnung setzt voraus, dass einige sehr hilfreiche Geister bei der Vorbereitung helfen. Wir alle, die die Idee dieses SALONs unterstützen, tun dies ehrenamtlich. Wir wollen keinen Gewinn machen, keinen PR-Etat verteidigen, keine Mini-Gehälter ausschütten – sondern dem immer gleichen Gedanken huldigen: wie wichtig Begegnungen sind - unter immer neuen Themen. Oft haben wir auch die thematisch dazu passende Spende gesammelt, jedenfalls bis zur Finanzkrise 2008.

Zunehmend musste sich der deutsche Zeitgeist Mitte der 1990er Jahre eingestehen, dass wir dem in den U.S.A. in nichts mehr nachstehen. Wir drohen, “uns zu Tode zu amüsieren”. Gute Bekannte treffen sich liebend gern auf öffentlichen Vernissagen, PR-Events oder Geschäftseröffnungen, statt ihre Geburtstage oder persönlichen Lebensereignisse auf dem eigenen Teppich zu begießen. Wir sollten schon mal selbst “auf dem Teppich bleiben” und etwas tun für die spannende Debatte, den geglückten Diskurs, den gelungenen Abend. Carpe diem! Sehen und Gesehenwerden bleibt für knappe Empfänge erträglich, ich aber wollte wieder eine Plattform für Begegnungen zwischen Menschen beleben, die in der Erinnerung haften bleiben. 

 

Jeder SALON findet in meiner privaten Umgebung statt, auch wenn ich dafür Wochen vorher umräumen muss, Menus ausprobiere etc. Würde ich in einen fiktiven “Saal Bismarck” eines feinen Hotels umziehen, wäre mein SALON tot - aber die Saalmiete nicht bezahlt. Wir feiern aus Überzeugung privat. Selbst beim UNESCO-SALON am 3. April 2006 gelang es, ein diplomatisches Defilée aller Gäste - auf französisch - an der Botschafterin von Mali vorbeizuschleusen – und das in einem Wohnzimmer mit langem Flur...!

 

Ich bin also mutig und präsentiere jedes Thema neu und anders, mit immer anderen Mitteln künstlerischen Ausdrucks. Jeder SALON widmet sich einem anderen Motto. Das ist gewollt und nur dieses Konzept wird m. E. dem Anspruch eines SALONs auch gerecht. Die Gäste sind alle “etwas geworden”, auch prominente darunter - aber miteinander begegnen wir uns endlich einmal privat. So war es auch der Brauch bei den Berliner und Wiener Salondamen.

 

Bevorzugt widmen wir uns Themen der französischen Aufklärung: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Wir steigen ein in die Geschichte des SALONs und seiner Zeitgenossen von vor über 200 Jahren. Wie könnte es auch anders sein; davon habe ich schon als Mädchen mit 17 Jahren geträumt.

 

Was uns von einer reinen Dichterlesung oder dem Hauskonzert unterscheidet, ist der Ansatz, ein Thema durch allerlei Kunstgattungen “hindurch zu deklinieren”: Welche Literatur passt zum Thema, welche Musik passt dazu, lässt sich das semiprofessionelle SALON-Team etwas Kreatives einfallen? Können wir Ideen durch ein Theaterstück präsentieren, welche professionellen Akteure möchten wir gewinnen und welche Speisen machen aus einem Drei-Gänge-Menu den Clou des Abends?

 

Sie sehen schon: All das nennt man eine Herausforderung.

 

Und schließlich möchte ich den Gästemix erwähnen. Als Gastgeberin weiß ich bei den vielbeschäftigten Eingeladenen nie, wer schließlich zusagen kann und wer sich auf die Stimmung der Soirée einlassen wird. Das ist immer die Überraschung des Abends – und von diesen Überraschungen gab es bisher sehr viele und tolle! 

 

                                                                                         

                                                                       

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